Artemisia absinthium
Diese Pflanze trägt auch den Namen Absinth oder Bitterkraut und soll Galle und Blut ins Fließen bringen. Im Mittelalter hatte das Kraut auch den Namen Wiegenkraut, weil Mütter ihren Kindern Wermut in die Wiege legten um deren Schlaf zu fördern und sie vor Zauberei zu bewahren.
Wermut ist eine hohe Pflanze mit silbrigem Aussehen und intensivgelben Blüten. In früherer Zeit erkannten die Naturheilkundigen in den goldgelben Blüten die Wirkung auf Leber und Galle, denn in der Farbe sahen sie eine Sympathie zu Gelbsucht. Das starke Aroma, welches sich beim Zerreiben von Blättern und Blüten entfaltet, zeichnet die Pflanze als „dämonenfeindlich“ aus.
Der extrem bittere Geschmack bringt einerseits alle Verdauungssäfte ins Fließen, zeigt jedoch andererseits eine gewisse Giftigkeit an, was zur Vorsicht beim Genuss aufruft. Wermut reinigt die Gebärmutter und lindert als pflanzliches Ähnlichkeitsmittel die Verbitterung sowie die Gallsucht.
Hauptsächlich angewendet werden kann Wermut als galletreibendes Mittel, er wirkt angeblich auch abortiv und die verdauungsfördernde Wirkung ist vielen bekannt.
Nebenbei wird auch die Eisenresorption angeregt. Dies erklärt auch, warum in der Volksmedizin Wermut bei Blutarmut Anwendung fand. Aber jeder kann sich selbst überzeugen, dass Wermut das Blut ins Fließen bringt, wenn er sich ein Blättchen der Pflanze auf die Zunge legt.
Die Pflanze bringt auch die Regelblutung in Gang. Doch ob der Bitterkeit wird der Tee nur sehr ungern getrunken. Doch wer Bitteres mag, der braucht es auch.